DU HAST NOCH FRAGEN? WIR HELFEN GERN
Hallo, ich bin Sabrina Schulz, 25 Jahren alt und in Brasilien geboren.
Wie bist du zum Incoming FSJ gekommen?
Ich habe Psychologie in Brasilien studiert. Über zukünftige Pläne war ich noch unsicher. Zufällig las ich einen Bericht über ein FSJ im Ausland. Kurz darauf nahm ich mit dem Träger (Diakonie) per E-Mail Kontakt auf und jetzt bin ich hier, in Tübingen. Ich sitze auf einer Bank am Neckar, denke gerade an mein Leben und schreibe für euch.
Was hast du in deinem Jahr in Deutschland erlebt?
Morgen haben wir unsere letzte Seminar und das bedeutet dass unsere FSJ schon vorbei ist. Was kann ich über dieses Jahr schreiben? Was kann ich für euch sagen?
Also, ich kann mein Leben in Deutschland vergleichen mit dem Jahreszeit: die Bäumen verlieren die Blätter im Herbst; im Winter schneit es und die Nacht ist länger als der Tag, und die Farben verschwinden. Die Blumen blühen im Frühling und die Farben kommen wieder. Im Sommer scheint die Sonne.
Und bei mir war genau so. Im Herbst habe ich meine gute Laune verloren, weil ich meine Familie vermisst habe. Im Winter bin ich sehr krank geworden und mein Leben war ohne Farbe. Im Frühling sind die Farben wieder gekommen, weil ich Gesund geworden bin, und jetzt scheint die Sonne für mich.
Ich habe mit wenig Geld hier gelebt, aber ich habe es trotzdem genossen. Ich habe Butterbretzel, Leberkäse, Kartoffelsalat, Currywurst, Sauerkraut und Zwiebelkuchen gegessen, Bier getrunken, bin sehr viel gereist und habe Sport gemacht. Ich habe geweint, aber viel mehr gelacht. Ich habe gelernt mit Sehnsucht zu leben. Aber was wichtiger für mich ist, ist das, was ich hier gemacht habe ist: ich habe Menschen geholfen.
Wo hast du gearbeitet?
Ich habe in einer Tagespflege gearbeitet, mit alten Menschen von 66 bis 98 Jahren alt. Jedes Lachen, das ich gesehen habe, hat mich sehr gefreut. Jedes Lachen war wie eine Belohnung von Gott für mich.
Der Abschied ist nahe – Wie geht es dir damit?
Jetzt ist es an der Zeit um die Koffer zu packen und nach Brasilien zurückzufliegen. Von Deutschland werde ich nicht nur Kleidung und Schuhe mitnehmen, sondern auch die Momenten, die ich hier erlebt habe und die Erinnerung an die Menschen, die ich hier kennengelernt habe.
Für euch wünsche ich von meinem ganzen Herz alles gute, und Gott segne euch. Danke für allen Momenten und allen Lachen. Und für Deutschland, vielen Dank für alles und vielleicht, bis bald!